Das Ritornell (Wiederkehr, Rückkehr für italienisch ritorno)
entstammt der iitalienischen Volksdichtung. Diese Gedichtform
besteht aus beliebig vielen dreizeiligen Strophen, ähnlich der Terzine.
In der deutschen Nachbildung des Ritornells ist allerdings nur eine Strophe üblich.
Das Versmaß ist zwar beliebig, doch werden Jamben mit 10 oder 11 Silben (Endecasillabo) bevorzugt.
Das Reimschema ist meist a-x-a, seltener x-a-a oder a-a-x.
Das x steht für Waise; das ist in der Lyrik ein ungereimter Vers.
Statt der Endreime sind auch Assonanzen erlaubt.
Der erste Vers ist durchweg kürzer als die beiden anderen.
Diese Strophenform eignet sich gut für Epigramme. Im deutschen Sprachraum wird auch die Apostrophe (Anrufung einer Blume im ersten Vers) gern genutzt.
Deutsche Dichter, die sich des Ritornells als lyrischer Form bedienten, waren Friedrich Rückert, Theodor Storm, Wilhelm Müller, Paul Heyse, Oskar Loerke, Christian Morgenstern, Gustav Falke.
Ritornelle von Renate Golpon
und so weiter …
Und hier sind noch welche zur Lebensweisheit, vier von etlichen Hundert, die ich hier schon mal im Netz veröffentliche:
Es ist der Eigennutz,
der alle Sprachen fließend spricht,
selbst die des Uneigennützigen – zum eigenen Schutz.
Greise mit weisem Verstande
geben gern gute Lehren.
Zu schlechten Beispielen sind sie nicht mehr imstande.
Die Absicht auf Erden,
nie zu betrügen, birgt die Gefahr,
oft betrogen zu werden.
Eine wirklich große Tat,
worauf der Mensch sich gerne ausruht,
ist oft nur des Zufalls Resultat.
Apostrophisches Ritornell von Renate Golpon
a Du bescheidenes Veilchen –
x kaum zu sehen im Schatten der Rose.
a ich hock gern mich zu dir für ein Weilchen.
Dieses Blumenruf-Ritornell und viele andere erwarten Sie
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