Fast alles über das Rondel
mit vielen regelgerechten deutschsprachigen Beispielen

Fast alles über das Rondeau
mit vielen regelgerechten deutschsprachigen Beispielen

Fast alles über das Triolett hier auf dieser Seite
mit vielen regelgerechten deutschsprachigen Beispielen

Romanische Lyrikformen aus Frankreich

Was für das Triolett kennzeichnend ist

Einstrophiges Gedicht, das aus acht Versen besteht,
Metren (Verstakte) sind achtsilbige (vierfüßige) Jamben oder Trochäen,
Beschränkung auf zwei Reimpaare (a und b),
Wiederholungen (Kehrreime): Vers 1 als Vers 4, Verse 1 und 2 als Verse 7 und 8.
Das Endreimschema ist a-b-a-a-a-b-a-b.

1  Ein Triolett soll ich hier schreiben?   a
2  Acht Verse – ein Gedicht, so klein!    b
3  Bei a und b da muss ich bleiben:       a
4  Ein Triolett soll ich hier schreiben,   a  Kehrreim
5  muss mir das Schema einverleiben,ca
6  drei Wiederholungen hinein!           b
7  Ein Triolett soll ich hier schreiben:   a  Kehrreim
8  Acht Verse – ein Gedicht, so klein!  cb  Kehrreim

Triolett

Wissenswertes über diese Gedichtform
und zur Veranschaulichung neue beispielhafte Gedichte
von Renate Golpon

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Weitere Trioletts von Renate Golpon

Falterfreuden  (als Beispiel-Triolett)

Ich seh den Falter sich entfalten.
Die Blume spürt den Falter kaum.
Sie kann ihn ohne Schwanken halten.
Ich seh den Falter sich entfalten.
Er will wohl seines Amtes walten;
denn Nektar ist des Falters Traum.
Ich seh den Falter sich entfalten.
Die Blume spürt den Falter kaum …



Morgenschlummer

Warum da aus dem Schlaf dich wecken!
Du schläfst so süß und noch so tief,
ganz eingehüllt in Daumendecken …
Warum da aus dem Schlaf dich wecken?
Ich sah dich deine Arme strecken,
als leis ich deinen Namen rief.
Warum da aus dem Schlaf dich wecken!
Du schläfst so süß und noch so tief!


Am Meer

Am Horizont nur Himmel, Meer!
Sein Blau verschluckt die blanken Wellen …
Sie leisten keine Gegenwehr.
Am Horizont nur Himmel, Meer …
Ein kleines Boot bewegt sich her.
Wir hören Möwenschreie gellen.
Am Horizont nur Himmel, Meer.
Sein Blau verschluckt die blanken Wellen.

Verdunkelt

Mein Himmel hat sich zugezogen.
Die Wolken wiegen zentnerschwer.
Ich fühle mich ums Licht betrogen.
Mein Himmel hat sich zugezogen.
Verschwunden ist der Regenbogen.
Ich sehe keine Sonne mehr.
Mein Himmel hat sich zugezogen.
Die Wolken wiegen zentnerschwer.

 

Ein Thema,
vier romanische Gedichtformen
aus Frankreich


Falterfreuden
als Rondelet

1a   Ich seh den Falter sich entfalten.
2b   Die Blume spürt den Falter kaum.
3a   Ich seh den Falter sich entfalten.
4a   Er will wohl seines Amtes walten;
5b   denn Nektar ist des Falters Traum –
6b   so wie für uns Champagnerschaum.
7a   Ich seh den Falter sich entfalten …


Falterfreuden
als Rondel

  1a   Ich seh den Falter sich entfalten.
  2b   Die Blume spürt den Falter kaum.
  3a   Sie kann ihn ohne Schwanken halten.
  4b   Er ist so federleicht wie Flaum
  5a   und will hier seines Amtes walten.
  6a   Ich seh den Falter sich entfalten.
  7b   Die Blume spürt den Falter kaum.
  8a   Wo süße Düfte sanft sich ballten,
  9b   da lockt der Nektar, Falters Traum.
10a   Vergessen sind die regenkalten,
11b   die trüben Tage, nasser Baum …
12a   Die Sonne will mit Licht gestalten!
13a   Ich seh den Falter sich entfalten …
14b   Die Blume spürt den Falter kaum.


Falterfreuden als Rondeau

  1a   Ich seh den Falter sich entfalten.
  2a   Er kann sich auf der Blume halten.
  3b   Die Blume spürt den Falter kaum.
  4b   Er ist so federleicht wie Flaum
  5a   und will wohl seines Amtes walten,
  6a   wählt frische Blüten, kriecht in Falten.
  7a   Wo süße Düfte sanft sich ballten,
  8b   da lockt der Nektar, Falters Traum.
  1a   Ich seh den Falter …
  9a   Vergessen sind die regenkalten,
10a   die trüben Tage! Wolken wallten
11b   und Tropfen tränkten Busch und Baum …
12b   Heut hält mich nichts im engen Raum,
13a   will draußen meinen Tag gestalten.
  1a   Ich seh den Falter …


Die farbigen Buchstaben a und b
kennzeichnen Kehrreime (Verswiederholungen)